22.09.2023
In der Europäischen Union wird aktuell über eine Verpflichtung zur Modernisierung von Gebäuden diskutiert, die einen sehr schlechten Energiehaushalt aufweisen.
Was ist ein Wechselstromzähler und wie funktioniert er?
Stromkunden nutzen einen haushaltsüblichen Einphasenwechselstrom. Dieser ist an einer dreiadrigen Verkabelung mit zwei Phasen und neutraler Ader zu erkennen. Ein Wechselstromzähler dient der Erfassung des Energieflusses in solch einem Stromnetz. Manche Stromkunden nutzen allerdings einen Drehstromzähler, welche an einem fünfadrigen Anschluss verwendet wird. Dieser Strom ist dann ein Dreiphasenwechselstrom. Abhängig von den Wohneinheiten des Hauses werden zentrale Messstellen eingerichtet, die an Wohnungs- oder Hausanschlüssen eine Abrechnung der Stromlieferung durchführen.
Inhaltsverzeichnis
Sind Drehstromzähler oder Wechselstromzähler günstiger?
Wechselstromzähler erweisen sich als die günstigere und auch geeichte Variante. Sie kommen bei Wechselstrom zum Einsatz und eignen sich ebenso gut als ein Zwischenzähler. Dieser kann eine betriebsinterne oder haus- und wohnungsinterne Messung durchführen. Dabei ist ein Wechselstromzähler auf eine Phase beschränkt und ein Drehstromzähler misst drei Phasen. Ein Wechselstromzähler misst direkt an zweipoligen Anschlüssen mit Nullleiter und Phasenleiter. Ein Drehstromzähler misst also mehr. Für den Fall, dass ein Drehstromzähler mit einem einphasigen Wechselstromanschluss verbunden ist, entstehen einen Stromkunden höhere Kosten. Diese Nutzung ist folglich ungünstig.
Der bekannte Ferraris-Zähler
Aktuelle Stromzähler sind vielerorts noch mechanische Zähler. Diese messen den Strom nach dem Messprinzip von Galileo Ferraris, der die Messung an sich erfunden hat. Eine dünne Scheibe aus Aluminium macht dieses Prinzip erkennbar. Die Scheibe dreht sich während einer Messung. Die Drehgeschwindigkeit der Drehscheibe orientiert sich an der Menge der Nutzung. Für eine optische Erkennbarkeit einer Umdrehung gibt es eine farbliche Markierung. Diese Zähler sind häufig bekannt und viel im Einsatz. Bis zum Jahr 2010 wurden sie noch in Häuser eingebaut. Die Umdrehungen pro Kilowattstunde ist die Energiemenge auf einem Typenschild erkennbar. Die elektrische Leistung solch einer Zählers ist sogar aus der Zeit für eine Umdrehung zu ermitteln.
Neuere Stromtarife
Seit dem Jahr 2010 müssen Stromanbieter nach § 40 des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) für die Kunden in ihrem Portfolio Tarife für eine Energieersparnis mit anbieten. Allerdings verlangen diese Tarife dann auch neuere Zähler. Dies könnte zu Problemen mit der Messung führen. Denn die so genannten Smart Meter sind noch nicht überall in Verwendung. Diese messen nicht manuell, sondern elektronisch. Hierfür gibt es ein weiteres Gesetz. Dieses schreibt nach dem § 21 c des Energiewirtschaftsgesetzes für Neubauten oder auch für eine Modernisierung durch den Hausbesitzer für die Hausanschlüsse einen Einbau digitaler Messstellen vor. Smart Meter müssen dann also eingesetzt werden. Allerdings finden sich die Smart Meter ebenfalls als Messinstrument in Form von Drehstromzählern oder Wechselstromzählern.
Unterschiedliche Stromzähler
Ein Standard für mechanische Geräte ist ein Modell mit 480 Umdrehungen für eine kWh. Im Dreisatz heruntergerechnet bedeutet dies für eine Umdrehung geschätzte 2,08 Wh. Noch anders gerechnet könnte eine Dauer einer Umdrehung von 25 Sekunden bedeuten, dass 0,3 kW oder auch 300 Watt durch den Zähler laufen. Ein Ferraris-Zähler verfügt aber häufig nicht über eine Rücklaufsperre. Dies würde bedeuten, dass ein Strombezug oder eine Stromeinspeisung angezeigt wird.
Die Nutzung mit einer Solaranlage
Interessant ist diese Betrachtung, wenn man bedenkt, wie viele Stromkunden auch Solarenergie erzeugen. Diese muss gemessen werden. Sofern sich die Scheibe in eine bestimmte Richtung dreht und eine Messbarkeit stattfinden kann, könnte solch ein Ferraris-Zähler wohl ebenso zur Abrechnung von Stromeinspeisung oder -bezug solcher Anlagen bedeuten. Dennoch erweist sich diese Messung nicht als absolut sinnvoll. Es besteht keine eindeutige Trennung zwischen Messung von Strombezug und Eigenverbrauch. Daher sollten diese Werte optimal getrennt angezeigt werden können. Ein Zweirichtungszähler wäre in solch einem Fall sinnvoll.
Die Zähler der neueren Art
Mechanische Wechselstromzähler sind im Einsatz. Deren Messungen erfolgen
- überwiegend einfach
- recht präzise und
- gut für den Kunden.
Komplexere Messungen sind ebenso mit Doppeltarifzählern möglich. Allerdings sind diese im Gegenteil
- unflexibel
- aufwendig
- nicht nutzbar für Tarife mit Abweichungen in der Tageszeit oder einer Lastabhängigkeit.
Sollten Kunden also Energie sparen wollen, dann erweisen sich einfach und effiziente Zähler als eine bessere Wahl.
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