STROMANBIETER PREISVERGLEICH
Über 1.000 Stromanbieter mit über 13.000 Tarifen im Vergleich
GASANBIETER PREISVERGLEICH
Über 850 Gasanbieter mit über 8.000 Tarifen im Vergleich
27.04.2023
Obwohl die Strompreislücke zwischen dem Osten und Westen Deutschlands bereits geschlossen war, hat sich das Blatt nun gewendet: Die Strompreise im Osten liegen derzeit satte 15 Prozent über den Preisen im Westen. Dieses Preis-Gefälle war bisher noch nie so groß. Allerdings profitieren ostdeutsche Haushalte nun umso mehr von der staatlichen Strompreisbremse. Dies geht aus einer aktuellen Bundeslandauswertung des Vergleichsportals Verivox hervor.

Inhaltsverzeichnis
- 1 Experten erklären: Darum steigen die Strompreisunterschiede zwischen Ost und West trotz Preisbremse
- 2 Horrende Strompreise in Mecklenburg-Vorpommern: Warum Verbraucher hier besonders zur Kasse gebeten werden
- 3 Staatliche Strompreisbremse: Warum Ostdeutsche am meisten profitieren und wie viel sie tatsächlich sparen können
- 4 Vorgehensweise
- 5 Über 1.000 Stromanbieter im Vergleich
Experten erklären: Darum steigen die Strompreisunterschiede zwischen Ost und West trotz Preisbremse
In Ostdeutschland werden für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 4.000 kWh in der Grundversorgung aktuell 2.154 Euro fällig, während es in Westdeutschland nur 1.878 Euro sind. Somit ergibt sich ein Preisunterschied von 15 Prozent oder 276 Euro, was den höchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen darstellt. In 2011 lag der Preisabstand noch bei 6 Prozent und verringerte sich in den darauffolgenden Jahren kontinuierlich, bis er in 2020 komplett ausgeglichen war. In den Folgejahren hatten ostdeutsche Verbraucher sogar einen kleinen Preisvorteil.
Ein Grund für die Preisdifferenz ist der Anstieg der Stromnetzgebühren, der sich zum Jahreswechsel bemerkbar machte. Die Kosten für Betrieb, Unterhaltung und Ausbau des Stromnetzes stiegen in Westdeutschland um durchschnittlich 14 Prozent auf 342 Euro, während es in Ostdeutschland ein Plus von 25 Prozent auf 392 Euro gab. Dies erklärte Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. Die Unterschiede bei den Netzentgelten sind auf Faktoren wie Industrie- und Bevölkerungsdichte, aber auch auf die Kosten für den Ausbau erneuerbarer Energien zurückzuführen.
Horrende Strompreise in Mecklenburg-Vorpommern: Warum Verbraucher hier besonders zur Kasse gebeten werden
Mecklenburg-Vorpommern ist derzeit das Bundesland mit den höchsten Strompreisen in der Grundversorgung. Für einen Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden müssen Verbraucher hier satte 2.350 Euro aufbringen. Im Vergleich zum günstigsten Bundesland Bremen (1.505 Euro) sind das 845 Euro oder knapp 56 Prozent mehr. Auch in Brandenburg (2.308 Euro) und Thüringen (2.197 Euro) werden überdurchschnittlich hohe Strompreise veranschlagt.
Ein erheblich niedrigeres Preisniveau findet sich hingegen in Bremen sowie in Berlin (1.779 Euro), Rheinland-Pfalz (1.830 Euro), Nordrhein-Westfalen (1.834 Euro) und Hamburg (1.843 Euro).
Staatliche Strompreisbremse: Warum Ostdeutsche am meisten profitieren und wie viel sie tatsächlich sparen können
Die staatliche Strompreisbremse wirkt sich in Ostdeutschland aufgrund der insgesamt höheren Strompreise besonders positiv aus. Die durchschnittliche Ersparnis in Ostdeutschland beläuft sich auf 331 Euro, während Westdeutschland im Schnitt nur um 160 Euro entlastet wird. Besonders stark profitieren Verbraucher in Mecklenburg-Vorpommern, wo die Stromkosten um durchschnittlich 482 Euro reduziert werden. Auch in Brandenburg und Thüringen können sich Familien über eine spürbare Entlastung von 441 beziehungsweise 362 Euro freuen. In den Stadtstaaten Bremen, Berlin und Hamburg sind hingegen kaum Einsparungen zu verzeichnen, da die Preise hier bereits knapp über oder sogar unter denen der Strompreisbremse liegen. Es ist daher keine oder nur minimale staatliche Unterstützung notwendig.
Vorgehensweise
Eine Analyse wurde durchgeführt, um die Stromtarife der Grundversorgung in den verschiedenen Bundesländern im April 2023 zu untersuchen. Die Daten wurden sorgfältig ausgewertet, um eine präzise und zuverlässige Darstellung der Preise zu liefern.